Arbeiten im Großraumbüro

Konzentriert arbeiten in Großraumbüros

Flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice? Laut der aktuellen AVANTGARDE Experts Studie ist gut drei Viertel der deutschen Arbeitnehmer eine flexible Arbeitszeit wichtiger als ein flexibler Arbeitsort. In der Praxis resultieren daraus Großraumbüros. Sie gelten als effizient und bieten Firmen erhebliches Einsparpotential. 36 Prozent aller Marketing-Experten in Deutschland arbeiten überwiegend in Großraumbüros. Doch wenn viele Menschen Tisch an Tisch gemeinsam arbeiten, ergeben sich nicht nur Vorteile...
28
Nov
2017

1. STÖRQUELLEN ELIMINIEREN

Das klingt im ersten Moment unmöglich, Telefonklingeln, Kollegengespräche oder Verkehrslärm gehören zum Büroalltag. Trotzdem lässt sich die Lautstärke im Team zumindest etwas senken, wenn man gemeinsame Vereinbarungen trifft. Telefonkonferenzen und Teambesprechungen können in separaten Räumen abgehalten werden, um niemanden zu stören. Gleiches gilt für private Gespräche mit Kollegen. Was Du am Wochenende unternommen hast, erzählst Du den Kollegen am besten in der Kaffeeküche. Eine weitere Vereinbarung, die zu mehr Ruhe führt, ist, wenn jeder sein Handy auf Vibration stellt. Zusätzlich gibt es jede Menge Störquellen, die man im Handumdrehen selbst eliminieren kann: E-Mails, Skype, das eigene Smartphone oder ein unaufgeräumter Schreibtisch. Daher gilt: Das eigene Handy am besten in der Tasche lassen, alte Notizzettel wegräumen und dafür sorgen, dass der Blick nicht an „Unwichtigem“ hängen bleibt. Musst Du einen anspruchsvollen Text schreiben oder lesen, solltest Du versuchen Dein E-Mailprogramm für eine halbe Stunde zu schließen. Selten ist eine Mail so wichtig, dass Du sie innerhalb weniger Minuten beantworten musst. Jede aufpoppende Nachricht stört hingegen unserer Konzentrationsphase – selbst tägliche Newsletter. Lies hierzu auch unseren Artikel zur intelligenten E-Mail-Organisation.

 

Laptop Postits

2. FLEXIBLE ARBEITSZEITEN NUTZEN

In Großraumbüros ist in der Regel eine feste Kernarbeitszeit vorgegeben. Ob Mitarbeiter früher kommen, später gehen oder klassisch von „Nine-to-five“ arbeiten, ist ihnen selbst überlassen. Dieses Privileg gilt es zu nutzen. In den frühen Morgenstunden oder spät abends ist das Büro in der Regel leerer und ruhiger. Das macht konzentriertes Arbeiten erheblich einfacher. Wichtig ist es zu wissen, wann man selbst am effizientesten arbeitet. Ist man eher der Morgen- oder Abend-Typ. Wer früh morgens die Augen kaum offenhalten kann, bleibt lieber länger im Bett und kommt ausgeschlafen zur Arbeit. Wer hingegen bereits ab fünf Uhr nachmittags an nichts Anderes denken kann, als an das erste Feierabend-Bier, sollte früh morgens anfangen. Dann darf früher auf den Feierabend angestoßen werden. Eine weitere Option für konzentriertes Arbeiten lautet "Home-Office", sofern es der Arbeitgeber anbietet. Nirgends lässt sich eine bessere Ruhe-Oase schaffen als in den eigenen vier Wänden. Doch aufgepasst, im Home-Office lauern andere Gefahren für die eigene Produktivität.

3. STRUKTURIERTES ARBEITEN

Strukturiertes Arbeiten erleichtert nicht nur die Planung des Arbeitsalltags, wer strukturiert arbeitet, lässt sich nicht so leicht ablenken. Eine To-Do-Liste hilft dabei und stellt auf einen Blick alles dar, was an einem Arbeitstag oder in einer Arbeitswoche ansteht. Schwierig wird es, wenn die Aufgabenliste schneller wächst, als Punkte abgehakt werden. Dann ist es wichtig Prioritäten zu setzen. Dabei darfst Du jedoch nicht „dringend“ mit „wichtig“ verwechseln. Nur so stellst Du sicher, dass Du eilige Angelegenheiten zuerst erledigst. Das Kundenprojekt muss zwar bis Ende der Woche fertig werden, die Vorbereitung des Team-Meetings für den selben Tag ist aber dringender. Liegt die To-Do-Liste auf dem Tisch, gilt es, diese Schritt für Schritt abzuarbeiten. Ist die Liste der zu erledigenden Aufgaben besonders lang und stehen gefühlt alle Punkte gleichzeitig an, ist es legitim, Sachen auf den nächsten Tag zu verschieben. Trotzdem sollte man nicht zu lange warten. Nichts ist demotivierender als täglich das Büro, mit dem Gefühl nicht alles geschafft zu haben, zu verlassen.

Mentalübung Büro Mann Laptop

4. AUF MENTAL-ÜBUNGEN ZURÜCKGREIFEN

Die Königsdisziplin, um die Konzentration zu steigern, sind Mentalübungen. Sie helfen dabei, Störquellen zu ignorieren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Eine Übung ist das Ausblenden. Dabei wird das Gesamtbild, die Situation im Großraumbüro, metaphorisch als Bild betrachtet. Während die eigene Arbeit das Bild darstellt, fungiert die Arbeitsumgebung als Bilderrahmen. Die Kunst besteht darin, sich ausschließlich auf das Bild zu konzentrieren und den Rahmen aus Kollegen, Lärm und Störquellen auszublenden. Mentalübungen funktionieren nicht sofort beim erste Mal und erfordern Übung. Durch regelmäßiges Training steigern sie die Konzentrationsfähigkeit jedoch enorm. Weitere Tipps zu Mentalstrategien findest Du Beispielsweise in dieser Broschüre der Techniker Krankenkasse.

5. ERNÄHRUNGSPLAN UND FRISCHLUFTKUR

Mit vollem Bauch fällt es schwer konzentriert zu bleiben. Jeder, der nach einem üppigen Fleischgericht schon mal ins sogenannte „Schnitzelkoma“ gefallen ist, kennt das. Nach einer solch reichhaltigen Mittagspause ist einem eher nach Füße hochlegen statt Ärmel hochkrempeln. Grund für die Schläfrigkeit nach dem Mittagessen ist der volle Magen, der eine erhöhte Blutversorgung benötigt, um das Essen zu verdauen. Dieser Bedarf wird gestillt, indem der Körper Blut vom Hirn in den Magen leitet. Das senkt die Konzentrationsfähigkeit. Dieser Vorgang findet nach dem Essen aller Lebensmittel statt, in hohem Maße jedoch bei Fisch, Fleisch, Eiern, Käse und Hülsenfrüchte. Damit Du nach der Mittagspause konzentriert weiterarbeiten kannst, solltest Du eher zu Gemüse, Salat und leichten Gerichten greifen, die nicht so schwer im Magen liegen. Kommt das Müdigkeitstief erst am Nachmittag, hilft frische Luft. Nach anstrengender Arbeit und in geschlossenen Räumen mangelt es dem Körper an Sauerstoff. Gerade in Großraumbüros ist regelmäßiges Lüften daher sehr wichtig. Weitere Tipps um das Konzentrationstief zu überwinden.

6. KOMMUNIKATION 

Sollten sämtliche Tipps nicht zur gewünschten Konzentration führen, hilft nur noch eins: Du musst gemeinsam mit Kollegen und Vorgesetzten Maßnahmen für mehr Ruhe finden. Um schlechte Stimmung im Team zu verhindern, solltest Du nicht einfach drauf hinweisen, dass es ruhiger werden muss. Besser sind konkrete Lösungsvorschläge. Oftmals hilft eine Umgestaltung des Büros. Bücherregale und Schränke können so umgestellt werden, dass sie als Raumtrenner fungieren und Lärm abschirmen. Den gleichen Effekt haben Zimmerpflanzen: Sie dienen als Sichtschutz, schlucken Geräusche, reduzieren Lärm und verbessern zusätzlich das Raumklima. Weiteres Potential bieten die Bürowände. Kahl verstärken sie den Hall im Büro und tragen somit zu einer hohen Geräuschkulisse bei. Bilder, Poster und andere Deko-Elemente reduzieren diesen Effekt und senken den Lärmpegel.

KONZENTRIERTES ARBEITEN IN GROSSRAUMBÜROS – KURZ UND KNAPP

  • Störquellen ausschalten. Telefonkonferenzen und Teambesprechungen in separate Räume verlegen, Ablenkung durch E-Mails, Skype und „Unwichtiges“ reduzieren.
  • Vorteil flexibler Arbeitszeiten nutzen. Finde heraus, wann Du selbst am effizientesten arbeitest. Morgens oder abends und richte Deinen Arbeitsrhythmus danach.
  • Strukturiertes Arbeiten: Schreibe Dir eine To-Do-Liste, setze Prioritäten und arbeite Punkt für Punkt ab.
  • Nutze Mentalübungen um Deine Konzentration zu steigern.
  • Ernährung und frische Luft: Gemüse, Salat und leichte Gerichte verhindern starke Müdigkeit nach dem Essen. Sauerstoffzufuhr durch regelmäßiges Lüften fördert zudem die Konzentration.
  • Spreche die Bürogestaltung offen bei Vorgesetzen und Kollegen an. Bücherregale, Pflanzen und Bilder schlucken Lärm und sorgen für eine angenehmere Arbeitsatmosphäre.

Am Ende dieses Artikels hast Du festgestellt, dass Großraumbüro doch nichts mehr für Dich ist und wärst ohnehin gerne mehr auf Reisen. Dann werde doch digitaler Nomade und ziehe mit Deinem "Büro" um die Welt.

Bildnachweis: Bild 1:  Unsplash/ Austin Distel, Bild 2: iStock/baona, Bild 3: iStock/skynesher, Bild 4: iStock/Yuri_Arcurs

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