Laut einer Umfrage der Deutschen Universität für Weiterbildung in Berlin fühlen sich 11 Prozent der Arbeitnehmer unterfordert. Ebenso wie beim Burnout-Syndrom kann sich andauernde Langeweile und fehlende Sinnstiftung negativ auf die Gesundheit auswirken. Ist eine Belastung durch zu viel Stress am Arbeitsplatz gesellschaftlich akzeptiert, sieht es beim Boreout anders aus. Stress durch Nichtstun? Viele ausgelastete Angestellte empfinden das allenfalls als „Jammern auf hohem Niveau“. Doch wer seine Fähigkeiten nicht unter Beweis stellen kann und sich im Job nutzlos fühlt, empfindet seine Tätigkeit schnell als frustrierend. Angestellte mit täglich neuen vermeintlich zu hohen Herausforderungen, verbuchen Erfolgserlebnisse und schaffen so nachhaltige Arbeitszufriedenheit.
Überforderung am Arbeitsplatz, auf den ersten Blick negativ konnotiert, kann sie in einem gesunden Maß die Arbeitsleistung fördern. Herausfordernde Projekte trotz Schwierigkeiten erfolgreich zu meistern, bewirkt einen positiven Lerneffekt und einen Selbstbewusstseinsschub. Ein Effekt, der sich auf zukünftige zunächst überfordernde Tätigkeiten gewinnbringend auswirkt. Werden Arbeitnehmer häufig mit Herausforderungen konfrontiert und müssen sich durchbeißen, verzeichnen sie motivierende Erfolgserlebnisse. Angestellte, die ihre gewohnten Aufgaben erfolgreich erledigen, aber nichts Neues lernen, erleben diese Leistungsstimulation weniger. Das alte Mantra „Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben“ könnte in diesem Zusammenhang nicht passender sein.
Um diese Erkenntnis gezielt in den Alltag zu integrieren, gibt es verschiedene Herangehensweisen. Dabei gilt es zwei Dinge zu bedenken. Zum einen hat jeder Mensch ein individuelles Empfinden für Über- oder Unterforderung. Was der Eine als positiven Stress empfindet, wird dem Anderen zu viel an Arbeit. Zum anderen gilt es zu unterscheiden, woher die Herausforderung stammt. Aufgaben, die Arbeitgeber an sich selbst stellen oder die sie für sinnvoll erachten, werden gerne erledigt. Unliebsame Tätigkeiten, die Chefs oder Kollegen bei einem abladen, empfindet man eher als negativen Stress. Damit die gesunde Überforderung kein ungesundes Ausmaß annimmt, ist es wichtig zu priorisieren. Ist der anfangs scheinbar nie zu bewältigende Berg an Arbeit abends ein gutes Stück kleiner geworden, lässt sich der nächste hohe Workload leichter angehen.
Bei allen positiven Aspekten eines fordernden Jobs, ist es wichtig den Grad der Auslastung in einem gesunden Maß zu halten. Eine besorgniserregende Tendenz ist die starke Zunahme von psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen am Arbeitsplatz. In der AVANTGARDE Experts Studie gaben 53 Prozent der Befragten an, sich in ihrem Job leicht bis stark überfordert zu fühlen. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, ist es ratsam die ersten Alarmzeichen zu erkennen und diese vorzubeugen.
Typische Anzeichen für eine ungesunde Überforderung an Arbeitsplatz:
Überstunden sind die Folge. So entsteht schnell ein Teufelskreis, der sich zu einem chronischen Erschöpfungszustand entwickelt.
Eine ungesunde Überforderung begleiten zudem häufig psychosomatische Symptomen wie:
Wie kann man als Betroffener diesen Alarmzeichen des Körpers vorbeugen?
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