Mit einem Proof of Concept überprüfst Du die prinzipielle Durchführbarkeit eines Vorhabens oder einer Idee. Er stellt einen Meilenstein in der Projektentwicklung dar und dient damit als Grundlage für den weiteren Verlauf eines Projekts. Zudem ermöglicht er, Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen.
Die Umsetzung einer Idee ist meist mit hohem Aufwand und Kosten verbunden. Deshalb testet man im Rahmen eines Proofs of Concept ein theoretisches Vorhaben auf seine praktische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit.
Es gibt drei Möglichkeiten, einen Proof of Concept durchzuführen: Du kannst Deine Idee direkt ohne Proof of Concept umsetzen, Du testest die Idee in einem kleinen Projekt mittels Proof of Concept oder Du betreibst Marktforschung, um eine erste Einschätzung der Erfolgsaussichten zu erhalten.
Proof of was? Im Folgenden verraten wir Dir, was hinter einem Proof of Concept steckt, warum dieser verlangt wird, aus welchen Bestandteilen er besteht und worin er sich von anderen, ähnlichen Begriffen unterscheidet.
Ein Proof of Concept, auch Proof of Principle oder Machbarkeitsnachweis genannt, ist ein Begriff aus dem Projektmanagement. Dafür prüfst Du ein theoretisch erarbeitetes Konzept, ein Projekt oder eine Geschäftsidee im Vorfeld der Realisierung auf Herz und Nieren. Erbringst Du den Proof of Concept, bedeutet das:
Ein PoC stellt einen Meilenstein in der Projektentwicklung dar und schafft eine solide Basis für die weitere Arbeit, indem das Projektkonzept bestätigt und das Potenzial einer Idee bewiesen wird.
Gleichzeitig hilft Dir ein Proof of Concept dabei, die Chancen und Risiken Deines Vorhabens oder Projekts in einem frühen Entwicklungsstadium zu geringen Kosten zu identifizieren. Mit Chancen ist gemeint, ob das Konzept zielführend und zukunftsorientiert ist. Ein Risiko stellt zum Beispiel die fehlende Akzeptanz eines Produkts, einer Dienstleistung oder der neuen Firma dar.
Ein Proof of Concept gibt einem Unternehmen auch die Möglichkeit, internes Feedback zu einem geplanten Produkt oder einer Dienstleistung einzuholen und Ausgaben zu reduzieren. Außerdem kannst Du ihn dazu nutzen, Stakeholder und Manager für ein geplantes Vorhaben mit ins Boot zu holen.
Der Proof-of-Concept-Prozess sollte idealerweise folgende Punkte beinhalten:
Wenn Du ein neues Produkt entwickelst, stellst Du Dir sicher die Frage, welchen Schritt Du als erstes gehst. Beginnst Du mit einem Proof of Concept? Mit einem Prototyp? Oder mit einem Minimum Viable Product (MVP). Und wie unterscheiden sich die Ansätze überhaupt?
Letztlich handelt es sich bei all diesen Begriffen um verschiedene Methoden, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Gründungsprozess zum Einsatz kommen, um die Machbarkeit einer Idee zu testen.
Im Prinzip kann ein Proof of Concept in jeder Branche und Industrie verlangt werden. Jeder Gründer muss irgendwann den Machbarkeitsnachweis für sein Vorhaben erbringen. Dieser sorgt dafür, dass Du nicht unnötig Zeit und andere Ressourcen mit einem vermeintlich perfekten Plan vergeudest, der sich schlussendlich als nicht umsetzbar oder als nicht profitabel erweist. Allerdings ist er nicht nur für Gründungen Pflicht, sondern im Grunde für jede Geschäfts- bzw. Produktidee. Bevor in der Industrie ein Produkt in großem Maßstab produziert wird, muss die Idee auch erst den Proof-of-Concept-Prozess durchlaufen. Geläufig ist ein Proof of Concept insbesondere in der IT-Branche und im betriebswirtschaftlichen Kontext.
Der klassische Anwendungsbereich für einen Proof of Concept liegt in der Softwareentwicklung. Das Entwickeln von Tools und Anwendungen kostet viel Zeit und Geld. Deshalb führen Unternehmen für solche Projekte im Vorfeld immer einen Proof of Concept durch.
Im betriebswirtschaftlichen Bereich kommt der Proof of Concept bei der Marktevaluation neuer Produkte oder Dienstleistungen, bei Firmengründungen sowie bei der Prüfung von Geschäftsideen zum Einsatz. Start-ups weisen mit einem Proof of Concept beispielsweise nach, dass ihre Geschäftsidee aus betriebswirtschaftlicher Sicht durchführbar ist und somit wirtschaftlich tragfähig ist. Häufig verlangen zudem Risikokapitalgeber, die in junge Unternehmen investieren, von diesen neben einem Businessplan einen Erfolgsnachweis in Form eines Proofs of Concept. Denn nur wenn die Geschäfts- bzw. Projektidee in der Praxis machbar ist und sich wirtschaftlich rechnet, fließt das Geld der potenziellen Miteigentümer.
Mit einem Proof of Concept gleicht man die Chancen einer Neuentwicklung mit den Realitäten des Marktes und den Bedürfnissen potenzieller Kunden ab. Dazu gehören finanzielle Berechnungen, Markt- und Wettbewerbsbeobachtungen und der Aufbau von Wissen über die künftigen Kunden. Idealerweise werden potenzielle Kunden bereits in einer frühen Phase in die Produktentwicklung eingebunden.
Beispiel: Beim Proof of Concept einer neuen Vertriebsstrategie geht es darum, im Rahmen eines Testmarktes zu prüfen, ob die gewählten Vertriebsmaßnahmen dazu führen können, die geplanten Vertriebsziele zu erreichen.
Du fragst Dich jetzt sicher, wie Du einen Proof of Concept realisierst? Feste Vorgaben hierfür gibt es nicht. In der Praxis haben sich aber folgende drei Strategien und Methoden bewährt:
1. Du setzt Deine Idee direkt um
Du magst nicht lange testen und willst gleich von Anfang an volles Risiko gehen? Wenn Du über ausreichend Finanzmittel verfügst, kannst Du Deine Idee auch direkt im Markt umsetzen – ohne Proof of Concept. Das ist der untrügliche Erfolgsnachweis für die praktische Umsetzbarkeit Deiner Idee. Wenn Dein Angebot im Markt ankommt und Du sogar kostendeckend arbeiten kannst, finden sich sicher Menschen, die in den Ausbau Deiner Geschäftsidee Geld stecken.
2. Du startest einen Testballon im Markt
Etwas weniger risikoreich gelangst Du an einen Proof of Concept, wenn Du Deine Idee in einem überschaubaren Markt testest. Je nachdem, wie gut das Konzept in der Realität ankommt, kannst Du im Nachhinein nochmal an Deiner Geschäftsidee feilen und diese erneut überprüfen.
Achtung: Wenn Du Dich für die Testballon-Strategie entscheidest, musst Du bei einem Erfolg Deiner Idee mit möglichen Nachahmern rechnen.
3. Du betreibst selbst Marktforschung
Gut abschätzen lässt sich der Erfolg Deiner Idee, wenn Du diese im Rahmen einer Marktforschung auf Herz und Nieren prüfst und selbst eine Zielgruppenbefragung durchführst. Der Vorteil: Du musst nicht viel investieren. Ein verlässlicher Erfolgsnachweis sind die Ergebnisse Deiner Befragung jedoch nicht. Deine Marktforschung kann aber als sehr gute Vorbereitung für einen „Testballon“ im Markt dienen.
Egal, für welche Strategie Du Dich letztlich entscheidest: Idealerweise prüfst und testest Du Deine Idee so lange, bis Du ein Produkt vorliegen hast, von dem Deine Kunden überzeugt sind und das sich wirtschaftlich trägt.
Es gibt nicht den einen Weg, um einen Proof of Concept zu erbringen. Überlege Dir, wie Du mit überschaubarem Aufwand Belege dafür findest, dass Deine Geschäfts- bzw. Produktidee rockt. Idealerweise verbesserst Du Dein Vorhaben Schritt für Schritt, indem Du Deine Annahmen solange prüfst, bis Dein Produkt den Kundenwünschen perfekt entspricht.
Unternehmen können heute in aller Regel nicht mehr so einfach gegründet oder neue Produkte ohne Test auf den Markt gebracht werden. Ein Proof of Concept entscheidet meist über Erfolg und Misserfolg eines Projekts. Wenn Du nicht genügend eigene Mittel hast, ein Vorhaben allein zu stemmen, benötigst Du einen Investor oder Geschäftspartner – und der möchte eine Garantie für sein Geld. Diese kann zum Beispiel ein erfolgreicher Proof of Concept sein.
Du möchtest Deine Idee Wirklichkeit werden lassen? Dann musst Du diese vor Kollegen oder Investoren überzeugend präsentieren. In den Präsentations-Trainings der AVANTGARDE Experts Academy lernst Du, wie das geht. Wir bieten maßgeschneiderte Weiterbildungen für Dich und Dein Unternehmen an, die von exklusiven Coaches konzipiert und durchgeführt werden. Stelle jetzt Deine ganz individuelle Anfrage und wir machen Dir ein passendes Angebot.
Nützliche Tipps zu Präsentationen & Co. findest Du auch in nachfolgenden Artikeln in unserem Magazin:
Viel Erfolg!
Bildnachweis: Titelbild: © gettyimages/Morsa Images, Bild 1: © AVANTGARDE Experts, Bild 2: © gettyimages/Luis Alvarez, Bild 3: © gettyimages/boonchai wedmakawand.