
Weshalb gerade Jüngere nicht auf sichere Jobs setzen sollten
MANGELNDE SICHERHEIT BELASTET
Mit einem neuen Lebensabschnitt, neuen Herausforderungen geht ein gewisses Stück Verunsicherung einher. Bin ich bereit? Finde ich mich zurecht? Was, wenn ich scheitere? Nur verständlich, dass gerade jüngere Befragte im Zuge der AVANTGARDE Experts Studieangaben, dem Gehalt bei der Jobsuche einen hohen Stellenwert einzuräumen (laut Studie 20% höher als der Bundesdurchschnitt). Zum anderen wurde der Wunsch nach einem sicheren Job geäußert.Die Realität gestaltet sich jedoch ein wenig anders. Gerade Berufseinsteiger und junge Berufstätige müssen sich zunächst beweisen. Unbefristete Verträge, die ultimative Sicherheit im Berufsleben, besitzen speziell zu Beginn der Karriere Seltenheitswert.
Zieht man zudem ein mitunter geringes Einstiegsgehalt in Betracht, hilft dies, zu erklären, weshalb gerade Arbeitgeber von Angestellten zwischen 21 und 24 Jahren im Altersvergleich in Sachen Jobzufriedenheit am schwächsten abschnitten.
Mangelnde finanzielle und perspektivische Sicherheit lassen den Druck anwachsen. Die Psyche leidet. Das belastet. Doch was tun? Resignation ist sicherlich der falsche Weg. Vielmehr gilt es, Chancen zu sehen, die Gegebenheiten des aktuellen Arbeitsmarktes für sich zu nutzen. Freiheit statt Unsicherheit.

UNBEFRISTETER VERTRAG ALS ANSPORN

Schließlich bietet das Modell vieler Arbeitgeber jungen Menschen einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil: Winkt zum Einstieg nicht direkt der unbefristete Vertrag, läuft niemand Gefahr, sich angesichts eines übersteigerten Sicherheitsbedürfnisses auf diesen einen, vielleicht ersten Job zu fixieren. Unsicherheit kann anspornen. Anspornen, seine eigene Position zu finden. Anspornen, Neues zu versuchen. Anspornen, unbequeme Entscheidungen zu treffen, die einen auf lange Sicht profitieren lassen.
Gerade für junge Arbeitnehmer, die noch nicht zwingend ihr eigenes berufliches Profil entwickelt haben, ist eine solche Situation eine Chance. Die Ausbildung wies den Weg, nun gilt es, den eigenen beruflichen zu finden – und zu gehen. Ein befristeter Job bietet dabei die Gelegenheit, ein gewisses Gebiet intensiver kennen zu lernen. Bei mehreren befristeten Anstellungen hintereinander kann man Erfahrungen in unterschiedlichen Gebieten vielleicht sogar unterschiedlichen Berufsfeldern sammeln.
KLARHEIT UND NEUE CHANCEN
Das eigene Portfolio wird so immer breiter, der junge Arbeitnehmer immer interessanter für unterschiedliche Arbeitgeber. So steigt die Chance auf eine Anstellung. Am Ende entsteht ein Stück mehr Klarheit über die eigenen Vorlieben. Möglicherweise passte die angestrebte Stelle doch nicht so gut, wie ursprünglich gedacht. Gut, dass sie ausläuft. Ein mentaler Haken – und weiter geht die Jobsuche.
So oder so ist der erste Schritt getan. Selbst für den Fall, dass eine befristete Stelle exakt den eigenen Vorstellungen entspricht. Schließlich weist der Lebenslauf nach Ablauf des Vertrags erste Erfahrungen im Traumjob auf. Zumal Unternehmen wertvolle Arbeitnehmer auch heute ungern ziehen lassen.
Dir hat dieser Artikel gefallen? Dann interessieren Dich sicherlich auch folgende Themen: Berufseinstieg mit Bachelor und Körpersprache im Vorstellungsgespräch.
Bildnachweis: Bild 1: Unsplash, Bild 2:iStock/relif, Bild 3: iStock/shironosov