Ergonomie am Arbeitsplatz

Ergonomie am Arbeitsplatz

Büroangestellte leiden oft unter zu vielem Sitzen und zu wenig Bewegung. Mit einem ergonomischen Arbeitsplatz kannst Du typischen Bürokrankheiten wie Rückenschmerzen erfolgreich vorbeugen. Wir geben hilfreiche Ergonomie-Tipps für einen gesunden Büroalltag und werfen einen Blick auf den Arbeitsplatz der Zukunft im Silicon Valley.
27
Juni
2017

Ergonomie am Arbeitsplatz – eine Definition

Das Wort Ergonomie hat mit der Zeit einen nahezu universellen Charakter erhalten. So werden heute allerlei Alltagsgegenstände als „ergonomisch“ angepriesen. Ob Türgriff, Fahrradsattel oder Smartphone, alles muss ergonomisch sein. Glaubt man den Marketingstrategen, herrscht Ergonomie überall dort, wo Technik und der menschliche Körper aufeinandertreffen.

Wissenschaft der Leistungsmöglichkeiten

Die alten Griechen verstanden unter Ergonomie die Wissenschaft von den Arbeits- und Leistungsmöglichkeiten des arbeitenden Menschen. Etymologisch betrachtet ist das Wort eine Zusammensetzung der griechischen Begriffe „ergon“ – was so viel bedeutet wie Arbeit oder Werk – und „nomos“ – was mit Gesetz oder Regel übersetzt werden kann. Ziel der Ergonomie ist es demnach, möglichst gute Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Arbeitsumfeld und Arbeitsorganisation als Teil der Ergonomie

Übertragen auf die heutige Zeit zählen nicht nur bequeme Möbel, Lichtverhältnisse oder die neuesten technischen Geräte zu den Faktoren, sondern auch Arbeitsinhalte, Arbeitsumfeld sowie Arbeitsorganisation. Den Büroalltag für Mitarbeiter so angenehm wie möglich zu gestalten, steht natürlich immer im wirtschaftlichen Interesse des Unternehmens. Getreu dem Motto: glückliche Mitarbeiter sind produktive Mitarbeiter, lassen sich Firmen immer ausgefallenere Wohlfühl-Ideen einfallen.

Mann beim Yoga

Die Ergonomie-Trends des Silicon Valley

Das Silicon Valley in Kalifornien gilt nicht nur als Vorreiter in Sachen Technologie, Firmen wie Google, Facebook und Co. bieten ihren Angestellten auch einzigartige Arbeitsbedingungen.  

Home-Office – Contra von Yahoo

Dank des Internets gehört die Arbeit von Zuhause mittlerweile zum Standard. So lassen sich vor allem Zeit, Geld und Nerven sparen. Das tägliche Gedränge während der Rushhour ist ein Stressfaktor, auf den viele Arbeitnehmer gerne verzichten würden. Gerade wer lange Anfahrtszeiten hat, für den ist Home-Office eine willkommene Entlastung.

Marissa Mayer – bis Juni 2017 Chefin von Yahoo – handelte allerdings gegen diesen Trend und beorderte Ihre Angestellten wieder zurück ins Büro. Dabei sind die Vorteile der Heimarbeit offensichtlich – eine flexible Zeiteinteilung, ohne dass der Chef einem ständig über die Schulter schaut, sowie Zeit- und Kostenersparnis sind gute Gründe. Als nachteilig ist jedoch das Verschmelzen von Privatem und Geschäftlichem anzusehen. Der Stress kann nicht im Büro gelassen werden und umgekehrt.

Außerdem fehlt es vielen Arbeitnehmern an der nötigen Eigenmotivation und Disziplin. Ohne die ständige „Überwachung“ von Kollegen und Chefs leidet schon mal die Produktivität. Mayers Entscheidung ist bei genauerer Betrachtung also durchaus nachvollziehbar, insbesondere wenn man sich die Arbeitsbedingungen der führenden IT-Konzerne des Valleys vor Augen führt.

Tipps zum effizienten Arbeiten im Home-Office:

Google – der Arbeitsplatz als zweites Zuhause

Seit nunmehr sieben Jahren in Folge ist Google der attraktivste Arbeitgeber der Welt. „Googler“ dürfen sich nicht nur über eine Beachvolleyball-Anlage, sieben Fitnessstudios, Kickertische, eine Kletterwand und eine Kegelbahn freuen - es gibt auch Gemüse- und Kräutergärten. In den etwa 30 (!) Restaurants bereiten Köche täglich frische und gesunde Mahlzeiten zu. Die Google-Richtlinien sehen sogar vor, dass alle 50 Meter eine Snack-Station stehen muss.

Auf dem Google-Campus finden die Angestellten Ärzte, Psychologen, Friseure und Masseure. Und wem das noch nicht reicht, der entspannt einfach beim Pilates. Mit all den Annehmlichkeiten verfolgt Google das Ziel, Konflikte zwischen Arbeit und Privatleben zu reduzieren und so eine ausgewogene Work-Life-Balance herzustellen. Der Arbeitsplatz soll zum zweiten Zuhause werden. Dinge, die normalerweise nach Feierabend oder am Wochenende anfallen, können Mitarbeiter bequem auf dem Firmengelände erledigen. Sei es der Gang zur Reinigung oder die Fahrt zur Autowaschanlage. 

Der Facebook Campus – Freiheit statt fester Arbeitsplatz

Facebook steht Google in Sachen Wohlfühlambiente in nichts nach. Im Silicon Valley gehören Großraumbüros und der eigene Schreibtisch der Vergangenheit an. Der gesamte Facebook Campus sowie auch die kostenlosen Shuttlebusse sind mit WLAN ausgestattet. Deshalb arbeitet jeder dort, wo es für ihn am bequemsten ist. Auf einem Liegestuhl unter der Sonne Kaliforniens oder auf einem der kuschligen Sessel und Sofas, solange man online ist, darf nahezu überall gearbeitet werden.

Salesforce – Hauptsache bunt und entspannt

Dass bestimmte Farben eine positive Wirkung auf uns haben, ist bekannt. Warum nicht mal die gesamte Inneneinrichtung kunterbunt gestalten, dachte sich deshalb wohl Salesforce CEO Marc Benioff. Er beauftragte Stararchitekten mit dem Design der Büroräume des Cloud-Computing-Unternehmens und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auch das Münchner Office ist in einem warmen Orangeton gehalten und vermittelt dadurch hawaiianische Leichtigkeit.

Salesforce setzt nicht nur auf perfekte Farben, sondern auch auf Entspannung. In Bellevue, Washington, gibt es im Salesforce Büro zum Beispiel eine Mindfulness-Zone.

9 Tipps für mehr Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz

Die Realität in deutschen Büros ist oft noch sehr weit von dem entfernt, was Firmen wie Google und Facebook bereits anbieten. Aber keine Sorge! Mit diesen einfachen Tipps meisterst Du den Büroalltag.

1. Ordnung

Halte Ordnung auf Deinem Schreibtisch. Chaos kann Stress auslösen – und auch Chefs mögen es nicht.

2. Beleuchtung

Sorge für gute Beleuchtung. Um am Bildschirmarbeitsplatz produktiv arbeiten zu können, müssen mindestens 500 Lux vorherrschen.

3. Frische Luft

Sorge für frische Luft. Lüfte das Büro regelmäßig (Stoßlüften): Es reicht schon, wenn Du das Fenster für 5 Minuten weit aufmachst. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei 50 Prozent.

4. Monitor

Nutze einen großen Monitor. Laut einer Studie arbeiten Mitarbeiter mit einem 24 Zoll Monitor um 52 Prozent schneller als mit 18 Zoll.

5. Smartphone

Schalte das Smartphone aus oder auf stumm. Handyklingeln, Mail und Social Media sind die größten Störquellen und Produktivitätskiller im Büro.

Frau mit Rückenschmerzen vor dem Laptop

6. Pausen

Mach öfter Pausen. Diese kannst du auch sehr gut zu ein paar Fitnessübungen im Büro nutzen. Zur Info: Der perfekte Arbeitsrhythmus ist 52 Minuten durcharbeiten, dann 17 Minuten Pause machen. Das erlaubt zwar kein Chef, dennoch solltest Du es im Hinterkopf behalten. 

7. Lesen

Lies zwischendurch. So schaltest Du besser ab, kommst auf neue Gedanken und erhälst frische Impulse.

8. Musikhören

Hör Deine Musik (aber bitte mit Kopfhörern). Hintergrundmusik erhöht die Leistung merklich. Noisli ist die perfekte App dafür.

9. Bequem sitzen

Ergonomisches Sitzen steigert die Produktivität. Noch besser ist es aber, wenn Du öfter aufstehst und Dich bewegst. So kommt Dein Kreislauf in Schwung, was zu neuen Impulsen und besseren Ideen führt.

Wir hoffen, dass wir Dir einen kleinen Einblick in die (noch) futuristische Arbeitswelt von Google und Co geben konnten. Und wünschen Dir viel Freude bei der Anwendung unserer Ergonomie-Tipps. Du interessierst Dich für weitere Inhalte rund um das Thema Gesundheit und Arbeitsplatz? Dann lies auch unser Experten-Interview zum Thema betriebliches Gesundheitsmanagement in unserem Magazin.

 

Bildnachweis: Titelbild: ©pexels, Bild 1: ©istock/PeopleImages, Bild 2: ©istock/South_agency

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