Einsatz für Corporate Social Responsibility

Corporate Social Responsibility: Definition & Tipps

Jedes Unternehmen besitzt gesellschaftliche Verantwortung, doch was umfasst Corporate Social Responsibility genau? Wir definieren die Vor- und Nachteile und geben Tipps, welche Maßnahmen für die erfolgreiche Umsetzung in Deinem Unternehmen getroffen werden müssen.
02
Juli
2019

Definition: Was ist Corporate Social Responsibility?

Unter Corporate Social Responsibility (kurz: CSR) versteht man in der Unternehmensethik die gesellschaftliche Verantwortung, die Unternehmen mit ihrem Handeln übernehmen. Das umfasst aber nicht nur den Bereich Ökologie, sondern auch soziale und ökonomische Aspekte.

Ziel ist es, immer möglichst verantwortungsvoll im Sinne der Gesellschaft zu wirtschaften. Entscheidend ist dabei aber nicht nur negative Effekte auf die Gesellschaft zu reduzieren, sondern positive Entwicklungen zu erzielen. Was das im Detail heißt, legt jedes Unternehmen individuell für sich fest.

 

 

Zu den möglichen Maßnahmen gehören beispielsweise

  • faire Geschäftspraktiken,
  • eine an den Bedürfnissen und Wünschen der Mitarbeiter orientierte Personalpolitik
  • oder auch der Schutz von Klima und Umwelt.

Entscheidend dabei: CSR ist nicht einfach eine Aktivität, die auf das Alltagsgeschäft „on top“ hinzugefügt werden kann. Vielmehr geht es darum, Werte und Prinzipien in die eigene Geschäftsidentität zu integrieren und das eigene unternehmerische Handeln darauf hin auszurichten.

Ist CSR für Unternehmen sinnvoll?

Corporate Social Responsibility ist weit mehr als ein einfacher Trend, denn bei ihrer Umsetzung ist immer auch der Kern eines Unternehmens betroffen, womit auch ein entsprechender Aufwand einhergeht. Sie in die eigene Unternehmenspraxis zu integrieren, ist mit verschiedenen gewinnbringenden Effekten verbunden, die wir Dir im Folgenden erklären.

Corporate Social Responsibility im Unternehmen

Gewinne durch Corporate Social Responsibility

Es gibt insbesondere fünf gewinnbringende Effekte von Corporate Social Responsibility auf Unternehmen und ihre Tätigkeiten. Diese betreffen

  • unternehmerisches Ansehen: Wer als Unternehmen Verantwortungsbewusstsein und Engagement an den Tag legt, erhält dafür auch Anerkennung. Für die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber auf einem zunehmend von Fachkräftemangel gekennzeichneten Arbeitsmarkt ist das ein großes Plus. Zusätzlich erhöht CSR auch die Kundenbindung und hilft dabei, neue Kundengruppen zu erschließen.
  • ökonomische und ökologische Effizienz: Durch Energie- und Ressourcenschonung können Unternehmen nicht nur die ökologischen Auswirkungen Ihres Handelns reduzieren, sondern gleichzeitig auch Kosten.
  • Risikominderung beim Thema Arbeitssicherheit: Unternehmen, welche sich intensiv mit den Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsmanagement auseinandersetzen, können das Risiko arbeitsbedingter Unfälle und Krankheiten rechtzeitig senken. Indem ein Unternehmen zum Beispiel aktiv daran arbeitet, Überstunden zu vermeiden oder einen Überstundenausgleich anbietet, lassen sich Überarbeitung und Müdigkeitserscheinungen verhindern, die Arbeitsunfälle und Krankheiten begünstigen. So kann es zur Sicherheit am Arbeitsplatz für die eigenen Mitarbeiter beitragen.
  • Wettbewerbsvorteile durch Innovation: Wer sich frühzeitig auf neue Entwicklungen einstellt, wie zum Beispiel steigende Energiekosten, ist Konkurrenten durch ein größeres Bewusstsein für gesellschaftlich relevante Probleme einen Schritt voraus. Auf dem freien Markt schafft das Wettbewerbsvorteile.
  • Vorteile am Kapitalmarkt: Nachhaltigkeit ist ein entscheidendes Kriterium für langfristig ausgelegte Anlagestrategien. Deshalb sind börsennotierte Unternehmen, die CSR in ihre Unternehmenspraxis einbinden, für solche Anleger besonders attraktiv.

Herausforderungen bei der Umsetzung von CSR

Alle oben genannten Punkte sind für Unternehmen sowohl rein wirtschaftlich als auch ethisch betrachtet erstrebenswert. Trotzdem bringt die Umsetzung der eigenen Corporate Social Responsibility erst einmal auch einige Herausforderungen, die es zu meistern gilt:

  • kurzfristig erhöhte Ausgaben: Mit der Einführung von CSR können erst einmal höhere Kosten einhergehen, wie die Studie „Wettbewerbsvorteile durch CSR“ zeigt. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Arbeitgeber ergonomische Schreibtische anschaffen. Trotzdem gilt: Hierbei handelt es sich erst einmal um eine Investition, deren positive Effekte (etwa ein geringerer Arbeitsausfall) sich langfristig gesehen auszahlen.
  • Integration des Themas in das Alltagsgeschäft: Zusätzlich zu den üblich anfallenden Aufgaben kommen bei der Umsetzung von CSR die entsprechenden Maßnahmen hinzu. Diese können Dein Unternehmen langfristig bereichern, trotzdem sollte Dir bewusst sein, dass das mit mehr Arbeit für alle Beteiligten einhergehen kann.
  • Prozessfindung: Für die Umsetzung Eurer eigenen CSR ist es wichtig, dass Ihr gemeinsam einen passenden Prozess erarbeitet und Verantwortlichkeiten sowie Fristen klar definiert. Auch das dauert seine Zeit. Um Dich bei diesem Schritt zu unterstützen, findest Du im Folgenden eine Anleitung, wie das aussehen kann. Zudem erklären wir Dir, worauf Du bei jedem Schritt achten solltest.

Wie lässt sich CSR im Unternehmen umsetzen?

Die Initiative „Unternehmenswerte – CSR in Deutschland“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales empfiehlt für Einsteiger die folgenden Schritte bei der Umsetzung von Corporate Social Responsibility im Unternehmen.

1. Motivation bewusst machen

Der Begriff Corporate Social Responsibility tummelt sich seit einiger Zeit in den Medien, die Leitidee dahinter verfolgen viele Unternehmen aber schon viel länger, ohne sich bewusst zu sein, dass es sich dabei um CSR handelt. Wer die Umsetzung von CSR im eigenen Unternehmen aber strategisch angehen möchte, muss sich erst einmal bewusst machen, was dazu motiviert.

Mögliche Gründe, die dazu beitragen können, sind unter anderem:

  • die eigenen Auswirkungen auf Klima und Umwelt aktiv zu steuern, um umweltschonender zu wirtschaften.
  • Verantwortung in der eigenen Rolle als Arbeitgeber für Mitarbeiter und deren Gesundheit sowie Sicherheit zu übernehmen.
  • Kosten zu senken und so Bestand und Wohlstand des Unternehmens positiv zu beeinflussen.
  • gesellschaftliche Inklusion benachteiligter oder behinderter Menschen.

Maßnahmen für die Umsetzung von CSR

Überlege Dir genau, was Dich antreibt und welchen positiven Effekt Du auf Gesellschaft und Umwelt oder für Dein Unternehmen erzielen möchtest und halte das schriftlich fest.

2. Gemeinsam Ziele definieren

Je nach Unternehmen und Branche können ganz unterschiedliche Maßnahmen sinnvoll sein, um Corporate Social Responsibility umzusetzen. Wohingegen für eine Druckerei das Thema umweltschonende Verfahren sehr bedeutsam ist, wird das für eine Bank oder Versicherung nicht dieselbe Bedeutung haben.

Deshalb ist es sinnvoll, dass Du und Dein Unternehmen gemeinsam überlegt, was für Euch bislang relevante Maßnahmen gewesen sind, wie Ihr diese vielleicht noch erweitern könnt und welche Maßnahmen für Euch nicht unbedingt ausschlaggebend sind.

Wichtig dabei: Corporate Social Responsibility ist nichts, worüber nur einige wenige Führungskräfte oder ausschließlich Geschäftsführer entscheiden sollten. Vielmehr geht es darum, die Identität eines Unternehmens zu gestalten. Deshalb ist es wichtig, möglichst alle Mitarbeiter in diesen Prozess einzubinden, zum Beispiel in Form einer Umfrage, die den allgemeinen Konsens wiedergeben kann.

Corporate Social Responsibility für mehr Nachhaltigkeit

3. CSR in der Unternehmensstrategie verankern

Weil die CSR zu einem Teil der Unternehmensidentität wird, sollte sie in sämtlichen Unternehmensbereichen eine Rolle spielen. Das heißt, dass sich nicht nur eine Abteilung intensiver mit dem Thema Corporate Social Responsibility beschäftigen sollte, sondern sie vielmehr zu einem essenziellen Aspekt der Unternehmensstrategie wird. Das weitere Handeln und die Entscheidungen, die Führungskräfte etwa in ihren Abteilungen treffen, sollten nach den mit der CSR definierten Zielvorhaben ausgerichtet sein.

4. CSR-Prozesse etablieren

Um sicherzugehen, dass die in der Unternehmensstrategie verankerte CSR auch tatsächlich von Deinem Unternehmen umgesetzt wird, ist es wichtig festzulegen, wie genau das geschehen soll. Dafür benötigt Ihr einen Prozess, der Euch Orientierung bei der Umsetzung bietet.

Um den Prozess zu entwickeln, solltet Ihr am besten ein Team zusammenstellen, das erst einmal stellvertretend für alle Angestellten einen solchen Prozess entwickelt. Es kann dafür in Einzel- oder Gruppengesprächen Informationen oder Feedback einholen und auf dessen Basis prüfen, welche Abläufe machbar und sinnvoll wären. Anschließend sollten alle anderen überprüfen, inwiefern der Entwurf umsetzbar ist oder an welchen Stellen es zu Problemen kommen könnte.

Die folgenden Fragen helfen Euch dabei, einen passenden Prozess zu entwickeln:

  • Wer verantwortet die Umsetzung im Einzelnen?
  • Wann sollen die Ziele erreicht sein? Bis wann müssen welche Schritte getätigt werden?
  • Was sind konkrete Maßnahmen, mit denen sich die Ziele erreichen lassen? (Achtung: Diese sollten so konkret wie möglich und messbar sein, um den Fortschritt nachverfolgen zu können)
  • Was sind die Größen oder Metriken, an denen Ihr die Zielvorhaben messen wollt?
  • Gibt es Meilensteine, die sich auf dem Weg zum Ziel definieren lassen?
  • Welches Budget ist bei der Umsetzung vorgesehen?
  • Wer behält den Überblick über die Umsetzung der CSR und übernimmt hierbei das Monitoring?

5. CSR-Maßnahmen umsetzen & messen

Sobald der Prozess definiert ist und alle Beteiligten sich gemeinsam auf eine Lösung einigen konnten, geht es an die Umsetzung. Wichtig ist sicherzustellen, dass alle Beteiligten die definierten Zielvorhaben inklusive des CSR-Prozesses jederzeit frei einsehen können. Am besten ist es deshalb, diese Informationen beispielsweise im unternehmenseigenen Intranet zu veröffentlichen.

Wichtig ist zudem, dass die Verantwortlichen für die Umsetzung der Corporate Social Responsibility im Blick behalten, wie die Umsetzung voranschreitet, und die Entwicklung verfolgen. Sollte es an bestimmten Stellen haken, kann anschließend gemeinsam eine Lösung gefunden werden. Abschließend solltet Du und Dein Unternehmen auch regelmäßig auswerten, inwiefern Ihr der festgelegten CSR folgt und an welchen Stellen das noch besser umgesetzt werden kann.

6. Transparenz gegenüber allen Stakeholdern

Kommunikation ist eine entscheidende Komponente beim Thema Corporate Social Responsibility. Denn nicht nur das Gelingen des Engagements hängt von einer gemeinsamen Kommunikation im Unternehmen ab: Auch um das Engagement nach außen zu verdeutlichen und über die eigenen Fortschritte und Entwicklungspotenziale zu informieren, ist sie unumgänglich.

Die Initiative „Unternehmenswerte – CSR in Deutschland“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales empfiehlt Unternehmen die folgenden Tipps beim Thema Kommunikation von CSR:

  • Transparent und ehrlich kommunizieren: Berichtet als Unternehmen nur über das, was wirklich auf Euer Unternehmen und dessen Einsatz zutrifft. Das gilt sowohl intern als auch extern. Nur wer ehrlich ist und sich an Fakten orientiert, kann strategisch sinnvoll vorgehen und Ziele wirklich erreichen.
  • Erwartungshaltung checken: Um positive Effekte bei allen Stakeholdern zu erzielen, ist es wichtig, deren Erwartungshaltungen zu überprüfen. Anschließend könnt Ihr Euch gemeinsam überlegen, wie Ihr diesen entgegenkommen könnt. Macht Euch auch Gedanken darüber, wie Ihr welche Stakeholder medial am besten erreichen könnt.
Kollegen entwickeln Prozess für CSR
  • Einsichten nutzen: Sobald Ihr wisst, welche Erwartungen und Wünsche alle Stakeholder haben, könnt Ihr diese gezielt für Eure Berichterstattung nutzen. Zudem könnt Ihr dem CSR-Management Eure Informationen weiterleiten, damit dieses sie bei der Planung und den Zielsetzungen Eurer CSR berücksichtigt.
  • Feedback einholen: Feedback einzuholen ist besonders wichtig für Eure CSR. Denn wer konstruktives Feedback nutzt, kann daran wachsen und sich weiterentwickeln. Deshalb ist es empfehlenswert nicht darauf zu warten, dass jemand auf Euch zukommt, sondern aktiv darum zu bitten und sich fundiert damit auseinanderzusetzen.
  • Kunden einbinden: Ganz gleich, ob B2B oder B2C – wer sich als Unternehmen engagiert, kann das als klaren Wettbewerbsvorteil für den eigenen Ruf nutzen. Das sollte nicht Euer entscheidender Antrieb bei der Umsetzung Eurer CSR sein, aber seien wir ehrlich: Es wäre verschenktes Potenzial, einen wirksamen und lobenswerten Einsatz wie beim Thema CSR nicht auch für das eigene Image, die Attraktivität unter Arbeitnehmern und die Kundenbindung zu nutzen.

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Dann schau Dich in unserer Jobbörse um.

Gemeinsam unternehmerische Verantwortung übernehmen

Wie Du siehst, bringen Maßnahmen im Bereich Corporate Social Responsibility große Vorteile. Gleichzeitig sind sie aber auch mit einem gewissen Aufwand verbunden, den man nicht unterschätzen sollte. Dieser lohnt sich aber allemal. Werde also aktiv und sprich am besten Deinen Vorgesetzten auf das Thema an, wenn CSR in Eurem Unternehmen bislang noch kein Thema ist. Wir wünschen Dir und Deinem Unternehmen dabei viel Erfolg!

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Wir freuen uns auf Dich!

Bildnachweis: Titelbild: © gettyimages/Yacobchuk, Bild 1: © gettyimages/Tempura, Bild 2: © AVANTGARDE Experts, Bild 3: © gettyimages/PeopleImages, Bild 4: © gettyimages/Franckreporter.

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