Egal, ob die Frage nach der richtigen Versicherung, dem geeigneten Job oder der optimalen Planung der Urlaubstage: Beruflich wie auch in der Freizeit sind wir stetig dazu gezwungen Entscheidungen zu treffen. Je nachdem, wie schwer die Folgen eine Entscheidung wiegen, fällt uns diese leichter oder schwerer.
Die Furcht vor schlimmen Konsequenzen, das Bestehen zu vieler Alternativen, mangelndes Selbstvertrauen, Zeitdruck und die Rücksichtnahme auf Kollegen sind Faktoren, die uns bei der Entscheidungsfindung lähmen können. Doch warum ist das so? Warum fällt es uns vor allem in stressigen und emotionalen Situationen so schwer, eine klare Antwort zu formulieren?
Für die Unfähigkeit schnelle Entscheidungen zu treffen ist vor allem das Stresshormon Cortisol verantwortlich. Dieses sorgt dafür, dass dem Körper in Extremsituationen Energieressourcen zu Verfügung gestellt werden, beschränkt jedoch im Gegenzug die Fähigkeit, Lösungsstrategien zu erarbeiten.
Neben dem Stresshormon Cortisol beeinflussen jedoch auch unsere Persönlichkeit und unser Bauchgefühl die Entscheidungsfindung. Entscheidungen, die wir aus dem Bauch heraus fällen, sind meist spontan und intuitiv. Das bedeutet jedoch nicht, dass deswegen das Risiko einer Fehlentscheidung steigt.
Im Gegenteil: In Situationen, in denen wir spontan, aus dem Bauch heraus entscheiden, greifen wir häufig unbewusst auf unseren Erfahrungsschatz zurück und bedienen uns eines jahrelangen, erfolgversprechenden Routineverhaltens.
Ob aus dem Bauch heraus oder nach dem Abwägen rationaler Fakten: welche Strategie bei der Entscheidungsfindung die bessere ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Hier kommt es ganz auf die Situation an und ob diese eine Entscheidung aufgrund von Zahlen, Fakten und gründlich recherchierten Informationen erfordert oder nicht.
Im Berufsleben sind Entscheidungen aus dem Bauch heraus oft nicht anwendbar und müssen daher mit dem Verstand getroffen werden. Mithilfe der folgenden Checkliste gelangst Du in wenigen Schritten zu einer rationalen Entscheidung.
Sammle zunächst alle wichtigen Rahmeninformationen, die in Deinem persönlichen Fall eine Rolle spielen. Hier hilft es, folgende W-Fragen zu beantworten. Sei dabei gründlich, objektiv und versuche die Situation aus mehreren Blickwinkeln zu beleuchten.
„Der Weg ist das Ziel“ mag zwar als Motto deiner nächsten Urlaubsreise zutreffen, nicht jedoch für Entscheidungen im Berufsalltag. Klare Ziele sind hier der Schlüssel zum Erfolg und müssen unbedingt genau definiert werden. Nur wer ein Ziel vor Augen hat, kann Instrumente und Maßnahmen bei der Entscheidungsfindung ergebnisorientiert ausrichten und anwenden.
Damit Du Deine Ziele jedoch überhaupt erreichen kannst, sollten diese gründlich überdacht und sinnvoll formuliert werden. Die folgenden Tipps können Dir dabei behilflich sein:
Nachdem Du deine Situation nun analysiert und sinnvolle Ziele gesetzt hast, kommt nun der Teil vor dem sich viele scheuen: das Treffen der Entscheidung! Mithilfe der folgenden drei Methoden gehört diese Furcht jedoch bald der Vergangenheit an. Ganz egal ob Pro- und Contra-Liste oder Entscheidungs-Mindmap, hier ist für jeden etwas dabei – ganz egal welcher Entscheidungstyp Du bist!
Auch wenn sich die Methoden in ihrer optischen Darstellung und der konkreten Vorgehensweise unterscheiden, so haben sie doch eines gemeinsam: Entscheidungsmöglichkeiten werden offengelegt und mithilfe eines Ausschluss- oder Bewertungsverfahrens sortiert. Die Argumente für oder gegen eine bestimmte Entscheidung werden somit klar formuliert, übersichtlich dargestellt und können jederzeit abgerufen und nachvollzogen werden.
Nun gilt es die Informationen aus Deiner Situationsanalyse auf eines der folgenden Entscheidungsinstrumente zu übertragen.
Achtung! Der Entscheidungsbaum funktioniert zwar, wenn eine Vielzahl an Optionen zur Wahl stehen, nicht jedoch, wenn es sich bei diesen um „Ja“- oder „Nein“-Entscheidungen handelt.
Lass Dir zwischen der Ausarbeitung Deiner Listen und der abschließenden Ergebnisbewertung etwas Zeit und versuche den Entschluss reifen zu lassen. Noch ist nichts in Stein gemeißelt. Einige Tage Ruhe verschaffen einen klaren Kopf und ermöglichen eine objektivere Kontrolle der Lösung. Anschließend kannst Du Dir erneut die Frage stellen, wie Du Dich mit der Entscheidung fühlen wirst (in einigen Stunden, Tagen oder Wochen).
Wie Ralf Ansorge in seinem Artikel „Keine Angst vor Fehlers“ treffend formuliert, gilt es dabei die Angst vor Fehlentschlüssen abzubauen. Treffe also die Entscheidung, mit der Du längerfristig leben kannst und übernehme die Konsequenzen beziehungsweise die Verantwortung für Deinen Entschluss. Rufe Dir dabei folgendes ins Bewusstsein:
Gar keine Entscheidung zu treffen wird Dich mehr und länger belasten als eine Falsche zu treffen.
Wir hoffen, dass Dich unsere Checkliste bei der Entscheidungsfindung im Job künftig unterstützen wird. Doch nicht nur für Entscheidungen im Job, sondern auch für die Wahl des richtigen Jobs haben wir eine Lösung: Auf unserer Webseite warten viele interessante Stellenanzeigen aus vielfältigen Bereichen auf Dich. Schau vorbei und überzeuge Dich sich selbst!
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