Gute Zeitpunkte, um über Dein Gehalt zu sprechen, sind nach dem Ende der Probezeit, bei einer Änderung des Arbeitsvertrags, wenn Du neue Aufgaben mit mehr Verantwortung übernimmst oder bei einer Beförderung.
Gehaltsportale verraten Dir, was in Deiner Position und Branche üblich ist. Allgemein sind 5 bis 10 Prozent mehr Gehalt eine realistische Vorgabe. Sind die Forderungen zu hochgesteckt, wirft das ein schlechtes Licht auf Dich. Denn dann hast Du vermutlich beim Einstieg schlecht verhandelt.
Der wichtigste Punkt bei einem Gespräch über eine Gehaltserhöhung ist, starke Argumente für ein Gehaltsplus anzuführen, einen Ausblick auf Deine künftige Arbeitsleistung zu bieten und Ziele zu setzen, die Deinen Vorgesetzten überzeugen. Starte keine Erpressungsversuche, nenne keine privaten Gründe für Deinen Gehaltswunsch und versuche auch nicht, Deinem Chef mit Kündigung zu drohen, wenn Du nicht den gewünschten Verdienst erhältst.
Bevor Du eine Gehaltserhöhung bekommst, musst Du erst das sogenannte Gehaltsgespräch mit Deinem Chef erfolgreich über die Bühne bringen. Schlagkräftige Argumente, warum Du eine Gehaltserhöhung verdienst, und Klarheit über den eigenen Marktwert sind das A und O jeder erfolgreichen Gehaltsverhandlung.
Folgende Fragen solltest Du Dir im Vorfeld eines Gehaltsgesprächs stellen:
Welches Gehalt erhalte ich aktuell?
Was möchte ich zukünftig gerne verdienen und weshalb?
Ist das realistisch für meine Position, Branche, den Werdegang, das Unternehmen und die Region?
Neben der Bestimmung eines angemessenen Gehaltsziels ist vor allem ein Überblick über Deine eigenen Leistungen ein wichtiger Schritt der Vorbereitung.
Notiere Dir erfolgreiche Projekte, Weiterbildungen oder besondere Leistungen für das Unternehmen, mit denen Du im Gespräch bei Deinem Chef punktest. Hat die Firma durch Deine Arbeit Kosten eingespart, zum Beispiel durch Streichung von externen Leistungen oder einen verbesserten Prozess? Untermauere dies mit Zahlen und Du hast ein schlagkräftiges Argument, wieso Du ein Gehaltsplus definitiv verdient hast. Zeige gleichzeitig die Bereitschaft, für mehr Geld in der Zukunft auch mehr Leistung zu bringen.
Sammle alle Deine Fakten, Erfolge und Argumente für eine Gehaltserhöhung in einer sogenannten Leistungsmappe.
Vorlage von AVANTGARDE Experts: Leistungsmappe - jetzt downloaden!
Egal, welche Verhandlungstipps und -tricks Du einsetzt: Am Ende musst Du Deinen Vorgesetzten davon überzeugen, dass die Gehaltserhöhung sich für das Unternehmen lohnt und Du dadurch nicht teurer wirst.
Am leichtesten lässt sich das Thema Gehaltserhöhung übrigens im Rahmen eines Feedbackgesprächs ansprechen. Anlässe für ein Gespräch über eine Gehaltserhöhung gibt es einige.
An verschiedenen Zeitpunkten in der Berufslaufbahn ist es üblich und sinnvoll, das Gehalt neu zu verhandeln und eine Gehaltserhöhung zu verlangen:
Grundsätzlich ist eine Neuverhandlung etwa alle 18 bis 24 Monate üblich. In manchen Unternehmen gibt es jährliche Gehaltsrunden.
Wie bei so vielen Dingen im Leben ist auch für ein erfolgreiches Gehaltsgespräch Timing alles. Statt mit der Tür ins Haus zu fallen, bitte Deinen Vorgesetzten um ein Feedbackgespräch. Das Thema Gehalt sprichst Du dann erst im Laufe des Gesprächs an. Bei der Terminfindung ist es ratsam, darauf zu achten, dass der Ansprechpartner entspannt ist und ausreichend Zeit für Dich hat. Wer zwei Stunden später eine wichtige Präsentation halten muss oder auf dem Sprung ins Wochenende ist, kann sich gedanklich weniger gut auf Dein Anliegen einlassen. Auch die allgemeine Situation der Firma und Branche ist zu berücksichtigen. In Krisenzeiten oder bei kürzlich getätigten Investitionen kommt die Forderung nach mehr Gehalt eher nicht gut an.
Lass Deinem Chef den Vortritt, um seine Sicht auf Deine Arbeitsleistung offenzulegen. Im Idealfall kannst Du positive Rückmeldungen gleich in Deine nachfolgende Argumentation einbeziehen.
Im direkten Gespräch solltest Du selbstbewusst und bestimmt auftreten, aber immer realistisch bleiben. Informiere Dich im Vorfeld über ein angemessenes Gehaltsziel und lege Dir konkrete Zahlen zurecht. Gehaltsportale verraten Dir, was in Deiner Position und Branche üblich ist. Allgemein sind 5 bis 10 Prozent mehr Gehalt eine realistische Vorgabe. Sind die Forderungen zu hochgesteckt, wirft das ein schlechtes Licht auf Dich. Denn dann hast Du vermutlich beim Einstieg schlecht verhandelt.
Auch unter Wert solltest Du Dich keinesfalls verkaufen. Fällt das Gespräch nicht nach Deinen Wünschen aus und der Chef lehnt eine Gehaltserhöhung ab, bleibe kompromissbereit und schlage Alternativen vor. Es gibt viele weitere Möglichkeiten, die sich am Monatsende positiv auf Deinem Konto bemerkbar machen. Sie sind auch für den Arbeitgeber interessant, da sie meist steuer- und sozialabgabenfrei sind und als Betriebsausgaben abgesetzt werden können. Dazu gehören:
Folgende Punkte sind im Gespräch mit dem Vorgesetzten unbedingt zu vermeiden, damit die Gehaltsverhandlung nicht nach hinten losgeht:
Du findest, Du hast aufgrund Deiner Leistung für das Unternehmen mehr Gehalt verdient? Egal, ob Du ein Projekt erfolgreich gemeistert, eine berufliche Weiterbildung gemacht hast oder Du Deine Kunden dauerhaft glücklich machst – mit Eigeninitiative und Engagement schaffst Du Dir eine gute Verhandlungsbasis für das Gehaltsgespräch mit Deinem Vorgesetzten. Falls Dir vor der Gehaltsverhandlung die Nerven flattern, lies unseren Beitrag „Tipps gegen Aufregung – Lampenfieber-Coach Maria Staribacher im Interview“.
Lies auch unsere Tipps, wie Du die Gehaltsverhandlung erfolgreich führst und mit diesen 5 Verhandlungstechniken richtig verhandelst oder erfahre in unserem Magazinartikel Karriereziel Beförderung, wann man eigentlich befördert wird.
Bildnachweis: Titelbild: © gettyimages/PeopleImages, Bild 1: © AVANTGARDE Experts, Bild 2: © gettyimages/Nopparat Khokthong / EyeEm, Bild 3: © AVANTGARDE Experts, Bild 4: © gettyimages/Hugo Goudswaard.