Fragen im Vorstellungsgespräch

7 Fragen im Vorstellungsgespräch: So punktest Du mit den richtigen Antworten

Du fragst Dich, welche Fragen im Bewerbungsgespräch gestellt werden? Das ist gut, hilft Dir aber nur bedingt weiter. Denn es sind vor allem gute Antworten, auf die es ankommt. In unserem Artikel erklären wir Dir, wie Du als Bewerber überzeugende Antworten auf die verschiedensten Fragen im Vorstellungsgespräch findest und geben Dir konkrete Beispiele. So beeindruckst Du Deine Gesprächspartner garantiert.
21
Juli
2020

7 Beispiele von Fragen und Antworten im Bewerbungsgespräch

Laut der London School of Economics and Political Science können Dir in einem Vorstellungsgespräch sieben verschiedene Arten von Fragen begegnen. Im Folgenden erfährst Du, welche das sind und mit welchen Strategien Du überzeugende Antworten findest.

1. Fragen zu Deiner fachlichen Kompetenz

Beispiel: „Wie haben Sie ein komplexes Problem in Ihrem letzten Job gelöst?“

Übersetzung: Hast Du etwas auf dem Kasten? Wie hast Du das schon einmal bewiesen? Erklärung: Diese Art von Fragen zielt darauf herauszufinden, ob Du fachlich gesehen für die jeweilige Stelle geeignet bist. Im Prinzip ist das eine andere Formulierung der Frage nach Deinen Stärken und Schwächen. Der Recruiter möchte anhand eines konkreten Beispiels wissen, wie Du komplexe Probleme fachlich gesehen löst. Bist Du in der Lage, ein solches Beispiel aus Deinem letzten Job im Gespräch zu nennen, beweist Du einerseits, dass Du über relevante Erfahrung verfügst; andererseits gibt Deine erläuterte Herangehensweise Aufschluss über Deine Methodik und Dein Fachwissen.

Ähnliche Fragen:

  • „Nennen Sie eine Situation, in der Sie gut im Team gearbeitet haben.“
  • „Erzählen Sie, wie Sie mit einer schwierigen Arbeitssituation umgegangen sind.“

Die richtige Vorbereitung: Lies Dir die Stellenausschreibung genau durch und versuche herauszufinden, welches relevante fachliche Kenntnisse sind, nach denen die Stelle verlangt. Versuche Dir auf dieser Basis zu überlegen, inwiefern Du diese Forderungen erfüllst und suche auch nach konkreten Beispielen, anhand derer Du Dein Fachwissen und Deine Erfahrung vermitteln kannst. Am besten ist es, pro Fähigkeit ein konkretes Beispiel parat zu haben.

Weitere Tipps, die Dir hierbei weiterhelfen, erhältst Du in unserem Magazinbeitrag „Überzeugen im Vorstellungsgespräch: 5 Tricks für Deinen Erfolg“.

 

 

Unser Tipp für Dich

Eine Technik, die häufig zum Einsatz kommt und die zum Beispiel auch das renommierte Massachusetts Institute of Technology (MIT) Bewerbern empfiehlt, ist die sogenannte „STAR-Methode“ aus den USA. Sie zielt darauf ab, von einem Erfolgserlebnis zu berichten, das die eigenen Stärken verdeutlicht. „STAR“ steht dabei für die vier entscheidenden Strategiekomponenten der Technik:

  • SITUATION („Situation“): Nenne die konkrete Situation und den Kontext in Kürze.
  • TASK („Aufgabe“): Erkläre die konkrete Problemstellung und ihre Besonderheiten.
  • ACTION („Handlung“): Erläutere, wie Du das Problem gelöst hast. Auf diesem Aspekt sollte der Schwerpunkt Deiner Antwort liegen.
  • RESULT („Ergebnis“): Verdeutliche, welches Ergebnis Du erreichen konntest und inwiefern es das ursprüngliche Ziel erfüllt oder übertroffen hat.

Beispiel-Antwort: Die Firma X hat mich an Bord geholt, um den Geschäftsbereich A aufzubauen (Aufgabe), der bis dato nicht existierte (Situation). Durch den Launch des neuen Produkts B konnte innerhalb eines dreiviertel Jahres der Umsatz des Unternehmens um x Prozent gesteigert werden (Ergebnis).

2. FRAGEN ZU DEINER MOTIVATION

Beispiel: „Warum interessieren Sie sich für den Bereich […]?“

Übersetzung: Bist Du auf Dauer die richtige Person für diesen Job und bist Du tatsächlich daran interessiert?

Ähnliche Fragen:

  • „Was begeistert Sie an diesem Job?“
  • „Was sind Ihre Ziele in dieser Position?“
  • „Warum möchten Sie für unser Unternehmen arbeiten?“

Erklärung: Mit dieser Art von Fragen versuchen Recruiter und Personaler zu erkennen, wie ernst es Dir als Bewerber mit dem Job ist, worauf Du Wert legst und ob Du zu dem Aufgabenbereich passt. Denn jemanden einzustellen, dem es an Engagement und Antrieb für die jeweilige Stelle fehlt, ist der Albtraum jedes Unternehmers.

Laut dem Karriereblog Leadership IQ gibt es fünf grundlegende Faktoren, die im Job motivieren:

  • Leistung
  • Macht
  • Verbundenheit
  • Sicherheit
  • Herausforderung

Wichtig ist, dass Du Dich auf diese Frage besonders gut vorbereitest. Denn eine schlechte Antwort kann Dich leicht Deine Chance auf den Job kosten.

Die richtige Vorbereitung: Überlege Dir genau, was Dich wirklich antreibt. Wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, kannst Du auch den Selbsttest bei Leadership IQ machen, um es herauszufinden. Das muss aber nicht unbedingt einer der oben genannten Antriebsgründe sein: Vielleicht motiviert Dich auch etwas ganz anderes? Wichtig ist, dass Du Dir genau überlegst, was das ist und vor allem, warum.

Die folgenden Fragen können Dir dabei helfen zu entdecken, was Dich antreibt:

  • Was genau sind für Dich die Höhepunkte Deiner bisherigen Karriere? Warum gerade diese?
  • Wann hast Du Dich am meisten auf die Arbeit gefreut und warum?
  • Wann bist Du zuletzt stolz auf Deine Arbeit gewesen? Was daran hat Dich besonders begeistert?

Ganz gleich, wie Deine Antwort lautet: Versuche Deine Aussage immer an einem konkreten Beispiel festzumachen. Denn so bleibst Du dem Personaler oder Recruiter nicht nur besser in Erinnerung, sondern Deine Antwort ist überzeugender und besser nachvollziehbar.

Unser Tipp für Dich: Prinzipiell können wir Dir an dieser Stelle nur raten, möglichst ehrlich zu antworten. Denn verfälschende Antworten sorgen möglicherweise dafür, dass Du ein Jobangebot erhältst, obwohl Dir die notwendige Motivation für die Stelle fehlt. Das kann schnell in Unzufriedenheit im neuen Job münden. Deshalb empfehlen wir Dir: Sei ehrlich, wenn es darum geht, was Dich antreibt und Dir Spaß macht. Denn so tust Du nicht nur dem Unternehmen, sondern vor allem Dir selbst einen Gefallen.

Noch ein Tipp: Besonders kluge Antworten sind solche, bei denen Du eine Verbindung zu dem ausgeschriebenen Job und den erforderlichen Fähigkeiten herstellen kannst. Bewirbst Du Dich zum Beispiel auf eine Stelle als Key Account Manager und es begeistert Dich immer wieder, erfolgreiche Geschäftsbeziehungen aufzubauen, ist es hilfreich, das zu betonen. Versuche das bei Deiner Vorbereitung zu berücksichtigen.

Beispiel-Antwort: „Bei meiner ersten Arbeitsstelle in der Firma X habe ich den Bereich Search Engine Optimization kennengelernt und war begeistert von den technischen Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung. Außerdem ist man am digitalen Puls der Zeit und kann ständig neue und innovative Tools sowie Möglichkeiten entdecken und testen.“

Mann überlegt sich Antworten auf Fragen für das Vorstellungsgespräch

3. FRAGEN ZU DEINER PERSÖNLICHKEIT

Beispiel: „Wie würde Sie Ihr Vorgesetzter beschreiben?“

Übersetzung:    1. Wie nimmst Du Dich selbst wahr?

                            2. Wie gehst Du mit dieser Frage um?

Ähnliche Fragen:

  • „Nennen Sie drei positive Dinge, die Ihr ehemaliger Kollege über Sie sagen würde.“
  • „Wo möchten Sie in fünf Jahren sein?“
  • „Wer sind Ihre Vorbilder?“

Erklärung: Reine Fachkompetenz reicht längst nicht mehr aus, um erfolgreich im Job zu sein. In manchen Jobs sind bestimmte Persönlichkeitsmerkmale sogar unverzichtbar. Könntest Du Dir zum Beispiel einen erfolgreichen Key Account Manager vorstellen, der unkommunikativ ist? Außerdem legen einige Unternehmen auch viel Wert darauf, dass die Persönlichkeit ihrer Mitarbeiter zur Unternehmenskultur passt („Cultural Fit“).

Personaler versuchen deshalb mit Fragen zur Persönlichkeit zu ermitteln, wie Du als Mensch bist. Dabei lassen sie aber auch nicht außer Acht, wie Du die Fragen beantwortest, also welche Schwerpunkte Du dabei legst. Was Du hier verrätst, gibt ihnen eine Menge Aufschluss darüber, was Dir wichtig ist und was Deine Selbstwahrnehmung bestimmt.

Die richtige Vorbereitung: Die schlechte Nachricht zuerst: Diese Frage ist tricky zu beantworten und erfordert eine sehr gute Vorbereitung. Die gute Nachricht: Hier bietet sich Dir die Möglichkeit, Dich von restlichen Bewerbern abzuheben und persönlich zu überzeugen! Wenn Du diese Frage klug beantwortest, kannst Du schon einmal viele wichtige Punkte bei Deinen Gesprächspartnern sammeln. Wie sieht also die richtige Vorbereitung aus?

Wichtig ist, dass Du das Ganze strategisch angehst und überprüfst, welche Eigenschaften in der ausgeschriebenen Position wertvoll oder wichtig sein könnten. Anschließend solltest Du überlegen, welche dieser Eigenschaften Du besitzt und warum sie für die Stelle relevant sind.

Unser Tipp für Dich: Versuche auch, eine Verbindung zum Unternehmen aufzubauen. Dabei kann es sehr hilfreich sein, Dich vorab auf der Website des Unternehmens gut zu informieren und gezielt zu überprüfen, wo Du Überschneidungen siehst. Überlege Dir aber genau, was davon für Dich relevant ist und versuche so ehrlich wie möglich zu sein. Wenn Du feststellst, dass Du kaum eine Verbindung zu dem Unternehmen und seinem Profil hast, ist es möglicherweise nicht die optimale Wahl für Dich.

Beispiel-Antwort: „Mein Vorgesetzter würde mit Sicherheit mein Engagement für berufliche Aufgaben schätzen. Egal, ob eine wichtige Präsentation ansteht, ein wichtiger Kunde besucht werden muss oder die Vorbereitungen für ein dringendes Projekt anlaufen. Mein Chef weiß, dass ich ihm den Rücken freihalte und er sich voll und ganz auf mich verlassen kann.“

Achtung: Es gibt auch eine ganze Reihe an Fragen, die in einem Bewerbungsgespräch nicht gestellt werden dürfen. Das betrifft sehr persönliche Themen wie zum Beispiel Familienplanung, religiöse Ansichten oder sexuelle Orientierung. In einem solchen Fall solltest Du Dir möglicherweise überlegen, Dich nach einem anderen Jobangebot umzuschauen.

4. FRAGEN NACH STÄRKEN

Holzklötzchen bilden Schriftzug „smart“

Beispiel: „Was sind Ihre Stärken?“

Übersetzung: Welche Schwerpunkte setzt Du persönlich? Was begeistert Dich wirklich und bist Du bei Deiner Antwort ehrlich?

Ähnliche Fragen:

  • „Auf einer Skala von 1 bis 10, wie schätzen Sie Ihre Organisationsstärke ein?“
  • „Was schätzen andere an Ihnen?“
  • „Wann werden Sie um Rat gefragt?“

Erklärung: Bei dieser Art von Fragen prüft Dein Interviewpartner, was Deine Körpersprache oder Artikulation über Deine Aussage verraten. Wie enthusiastisch klingst Du, wenn Du über Deine Stärken sprichst? Wie offen ist Deine Körperhaltung? Versuchst Du von einem Mangel abzulenken? Verhaspelst Du Dich mehrfach? Häufig sind HR-Fachkräfte darauf spezialisiert zu erkennen, was Dein Körper signalisiert. Bei diesen Fragen ist es deshalb wichtig, dass das Gesagte mit Deinen Körpersignalen übereinstimmt.

Die richtige Vorbereitung: Auch bei dieser Art von Fragen ist es grundlegend, dass Du die Anforderungen für die ausgeschriebene Stelle genau kennst. Überlege Dir am besten, nach welchen Eigenschaften gesucht wird und welche davon Du tatsächlich mitbringst. Bei Deiner konkreten Antwort solltest Du am besten darauf achten, die Frage erst einmal klar und deutlich zu beantworten, denn so wirkst Du überzeugender. Erst danach solltest Du Deine Antwort näher erläutern.

Beispiel-Antwort: „Zu meinen Stärken zählt unternehmerisches Denken. Ich habe zum Beispiel in meinen bisherigen Beschäftigungen immer über den Tellerrand meiner eigenen Aufgabe geschaut und das große Ganze gesehen. So habe ich zum Beispiel in meinem letzten Unternehmen durch die Einführung eines Systems zur automatisierten Generierung von Reportings dem Unternehmen eine Menge Zeit gespart, die es dann für gewinnbringendere Tätigkeiten einsetzen konnte. Denn bis dahin wurden die Kunden-Reportings immer manuell erstellt.“

Unser Tipp für Dich: In unserem Experten-Interview „Die Macht der Körpersprache“ erklären Dir die Karriere-Coaches Monika Matschnig und Jessica Wahl, wie Dein Körper im Vorstellungsgespräch nonverbal kommuniziert und wie Personaler diese Signale deuten.

5. CASE STUDIES

Beispiel: „Wie ermitteln Sie die ideale Produktionsmenge für den Hersteller XY?“

Übersetzung: Was bestimmt Deine Herangehensweise und wie differenziert und effizient gehst Du vor?

Ähnliche Fragen:

  • „Wie lässt sich das zu übernehmende Unternehmen bewerten?“
  • „Ist der Markt attraktiv für das Produkt XY?“
  • „Wie kann man den Gewinn des Unternehmens XY steigern?“

Erklärung: Bei Case Studies prüfen Unternehmen im Gespräch Deine fachliche Kompetenz anhand einer Fragestellung oder eines Problems, das Dich herausfordern soll. Insbesondere bei Consultant-Stellenausschreibungen gehören solche Fragen zum Standard. Hierbei solltest Du in der Lage sein, Fragestellungen zu entwickeln und eine Diskussion mit Deinem Gegenüber zur genannten Case Study zu führen. Bewertet wird dieser Teil eines Bewerbungsgesprächs oder Assessment Centers anhand Deiner Ideen, Deiner Herangehensweise und Deinem fachlichen Wissen.

Die richtige Vorbereitung: Hier kommt es eindeutig auf analytische Fähigkeiten und Wissen an. Häufig hat die Person, die Dich befragt, bereits an diesem oder einem ähnlichen Thema gearbeitet und kann Deine Antworten deshalb auch hinsichtlich Konsistenz und Sinnhaftigkeit bewerten. Um Dich angemessen vorzubereiten, solltest Du die Branchenschwerpunkte des Unternehmens kennen und Dich über aktuelle Schwierigkeiten und Herausforderungen der Branche fundiert informieren. Dieses Wissen solltest Du anschließend im Gespräch anwenden und sinnvolle Lösungsansätze entwickeln.

Unser Tipp für Dich: Bevor Du Dich darauf stürzt, eine Lösung zu entwickeln, solltest Du Dir genug Zeit nehmen, um das Problem und seinen Kontext zu verstehen. Unterlaufen Dir fachlich grobe Fehler, kann Dir das schnell zum Verhängnis werden. Deshalb solltest Du sichergehen, dass Du alle Informationen hast, die Du benötigst. Stellst Du fest, dass Du weitere Informationen brauchst, solltest Du Rückfragen stellen. Denn sie helfen Dir nicht nur, die Fragestellung oder das Problem besser zu verstehen, sondern signalisieren Deinem Gesprächspartner auch, dass Du das Problem differenziert und sorgfältig angehst.

6. VERHALTENSFRAGEN

Verhaltensfragen im Vorstellungsgespräch beantworten

Beispiel: „Im Team gibt es Unstimmigkeiten zwischen Ihnen und einem Kollegen. Was würden Sie tun?“

Übersetzung: Wie verhältst Du Dich bei Problemen und Stress? Bist Du auch in schwierigen Situationen souverän und verhältst Dich richtig?

Ähnliche Fragen:

  • „Gab es in Ihrer alten Arbeit eine Situation, in der Sie eine Deadline nicht einhalten konnten? Was haben Sie getan?“
  • „Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie mit Ihrer eigenen Arbeit unzufrieden waren: Was hätten Sie besser machen können?“
  • „Erklären Sie, wie Sie mit unzufriedenen Kunden reden.“

Erklärung: Diese Fragetechnik stammt aus den USA und hilft Recruitern und Personalern dabei festzustellen, wie belastbar Du bist. Außerdem gibt Deine Antwort ihnen Auskunft darüber, was Dein Denken und Handeln auszeichnet und wie durchdacht Du mit fachlichen Problemen, aber auch mit Kunden, Kollegen oder Geschäftspartnern interagierst. Antworten auf diese Fragen kannst Du nicht auswendig lernen.

Die richtige Vorbereitung: Bei dieser Art von Fragen ist eine gut durchdachte Antwort unverzichtbar. Eine strukturierte Antwort liefert Deinem Gegenüber nämlich den Beweis, dass Du nicht einfach darauf losschießt, sondern Dir Gedanken machst, nicht unüberlegt handelst und Entscheidungen sorgfältig triffst.

Beispiel-Antwort: „Ich würde mit dem Kollegen das offene Gespräch suchen. Ich würde zunächst das Problem sachlich ansprechen und würde auch versuchen, die Sicht der betreffenden Person zu verstehen. Ich bin ein Freund davon, eine schwierige Situation in einem Vieraugengespräch auszuräumen, anstatt sie eskalieren zu lassen. Falls das nicht erfolgreich ist, würde ich eine dritte Person zu Rate ziehen, die eine neutrale Sichtweise in die Diskussion einbringen kann. In der Vergangenheit hat sich dieses Vorgehen bewährt.“

Unser Tipp für Dich: J.T. O’Donnell ist eine im US-amerikanischen Raum renommierte Personalberaterin und Geschäftsführerin der Agentur „Work It Daily“. In einem Artikel für das Wirtschaftsmagazin Inc. empfiehlt sie Bewerbern die folgende Formel, um Verhaltensfragen überzeugend zu beantworten:

Erfahrung + Lerneffekt = Wachstum


Was damit gemeint ist?

  • Erfahrung: Führe ein konkretes Beispiel aus Deiner bisherigen Berufserfahrung an, das dem Beispiel der Personalerfrage ähnelt. Erläutere in Kürze den Kontext.
  • Lerneffekt: Fasse zusammen, welche wertvollen Fähigkeiten Du Dir in dieser besonderen Situation aneignen konntest.
  • Wachstum: Verdeutliche, wie Du diese Kompetenzen in heutige Situationen anwendest und inwiefern das von Vorteil für ein Unternehmen ist.

Damit Du die Aufmerksamkeit Deiner Gesprächspartner nicht verlierst, ist es wichtig, dass Deine Antwort linear aufgebaut ist. Das heißt: Schweife nicht ab und erläutere, was Du meinst – logisch und konsequent.

7. Stressfragen

Beispiel: Wie erklärt man einem Blinden die Farbe Gelb?

Alternative Fragen:

  • „Wie viele Latte Macchiato werden täglich in Hamburg getrunken?“
  • „Wie viele Smarties passen in einen Opel Corsa?“

Übersetzung: Wie reagierst Du auf diese absurde Frage?

Erklärung: Stressfragen kommen insbesondere bei Consulting- und Business-Berufen zum Einsatz. Das Prinzip: Der Personaler stellt eine Frage, die man kaum beantworten kann. Unternehmen wie Amazon, Zalando, Google, Adidas oder auch Lufthansa sind bekannt dafür, Jobanwärter mit solchen Fragen zu konfrontieren. Warum? Weil es bei dieser Art von Fragen nicht auf die richtige Antwort ankommt, sondern auf die Art und Weise, wie Du Deine Antwort angehst.

Die richtige Vorbereitung: Stressfragen im Vorstellungsgespräch sollen testen, wie belastbar, kreativ und schlagfertig Du bist. Deshalb ist bei solchen Fragen eine gezielte Vorbereitung nur bedingt möglich.

Beispiel-Antwort: „Wenn ich einem Blinden die Farbe Gelb erklären müsste, würde ich ihm Folgendes erzählen: Stell Dir vor, Du schlenderst an einem warmen Frühlingstag durch eine duftende Wiese voller Blumen. Oder Du hast es Dir am Fensterbrett bequem gemacht und die Sonne scheint durchs Fenster und wärmt deinen Rücken. Das fühlt sich für mich wie ein strahlendes Gelb an.“

Unser Tipp für Dich: Das Gute ist: Stressfragen sind meist so schwierig oder ungewöhnlich, dass der Personaler gar nicht erst damit rechnet, dass Du sofort antworten kannst. Wenn das doch der Fall sein sollte, ist das natürlich ein schönes Plus. Grundsätzlich erwarten Personaler aber eher, dass Du kurz in Dich gehst und Dir in dieser Stresssituation einen Ansatz überlegst. Das heißt: Du musst hier keine definitiven Lösungen präsentieren! Je nach Frage solltest Du lieber nach einem vielversprechenden Ansatz suchen, von dem aus Du Gedanken entwickeln und eine Idee aufbauen kannst. Das Wichtigste dabei: Konzentriere Dich in diesem Moment auf die Aufgabe und lass Dich weder von ernsten Mienen noch der konkreten Bewerbungssituation irritieren. Entscheidend ist hierbei nämlich der Weg, nicht das Ziel!

Wichtige Hilfestellungen für gute Antworten

Wenn Du Dir Gedanken darüber machst, was während des Bewerbungsgesprächs gute Antworten grundsätzlich ausmacht, rät Dir das MIT zum Folgenden:

  • Bausche Deine Fähigkeiten nicht auf. Denn wenn Du Dich Deinem potentiellen Arbeitgeber als echten Experten präsentierst, musst Du auch mit fachlichen Fragen auf Experten-Level rechnen.
  • Traue Dich, laut zu denken. Manchmal findet man erst im Gespräch zur richtigen Antwort. Häufig ist es für Recruiter in solchen Fällen auch aufschlussreich, Deine Art zu denken zu verstehen und einzuschätzen.
  • Lasse Dich auf Dein Gegenüber ein. Wenn kritische Rückfragen zu dem von Dir Beschriebenen auftauchen, solltest Du zeigen, dass Du in der Lage bist, zu kooperieren und Dich selbst zu hinterfragen. Das funktioniert entweder, indem Du das Gesagte annimmst oder Du fundiert begründest, warum Du es anders siehst. Wichtig ist dabei immer, dass Du auf die Rückfrage eingehst und sie ernst nimmst.
  • Stelle sinnvolle Rückfragen. So vermittelst Du, dass Du nicht vorschnell antwortest und Du weitere Informationen für eine aussagekräftige Antwort brauchst.
  • Betreibe Erwartungsmanagement. Anfangs deutlich zu machen, dass Du nicht über viel Erfahrung in einem Bereich verfügst, kann hilfreich sein, wenn Du Dich zum Beispiel als Quereinsteiger bewirbst. Denn so ist die Erwartungshaltung zu fachlichen Fragen geringer und Du „enttäuschst“ Dein Gegenüber nicht.

Finde die für Dich richtigen Antworten zu häufigen Fragen im Vorstellungsgespräch

Um die passenden Antworten auf häufige Fragen im Vorstellungsgespräch parat zu haben, kommt es nicht nur auf eine gründliche Recherche, Beispiele und Faktenkenntnis an. Wichtig ist vor allem, dass Du weißt, was Du möchtest und wo Deine Schwerpunkte liegen. Wenn Du merkst, dass Deine Vorstellungen mit denen der Stellenbeschreibung und bestenfalls auch mit der Unternehmenskultur übereinstimmen, ist das eine gute Basis für ein Bewerbungsgespräch.

Bildnachweis: Titelbild: © gettyimages/dusanpetkovic, Bild 1: © gettyimages/izusek, Bild 2: © gettyimages/vesmil, Bild 3: © gettyimages/Ivelin Radkov.

Solltest Du dagegen merken, dass das Jobangebot möglicherweise nicht das Richtige für Dich, Deine Kompetenzen und Wünsche ist, empfehlen wir Dir einen Blick in unsere Jobbörse: Hier findest Du zahlreiche Stellenangebote verschiedenster Unternehmen und Branchen aus ganz Deutschland. Gerne unterstützen wir Dich auch in einem persönlichen Gespräch bei der Vorbereitung auf ein Job-Interview oder bei Deiner Initiativbewerbung!

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